Dienstag, 3. November 2015

St. Martin wird am 11. November gefeiert – wer war eigentlich St. Martin?

Foto: Rike  / pixelio.de
Mit dem Fest St. Martin, das wir am 11. November feiern,  wird es den meisten Menschen endgültig klar, dass sich das Jahr dem Ende entgegenneigt und bald wieder die Weihnachtszeit beginnt. In Franken gibt es den sogenannten Pelzmärtel, der genauso wie der Nikolaus gekleidet ist. Hier wird deutlich, dass es Überschneidungen gibt. Denn St. Martin wird genauso wie der Nikolaus auf Grund seiner Barmherzigkeit gegenüber armen Mitmenschen verehrt. Gerade diese Barmherzigkeit ist es, die uns beide Männer so sympathisch macht und wegen der wir auch heute noch beide Feste mit großem Spaß feiern.

Der historische St. Martin

St. Martin war der dritte Bischof von Tours und ist am 8.11.397 gestorben.  Er war gebürtiger Römer und wurde schon mit 15 Jahren Soldat. Er gehörte zur berittenen kaiserlichen Leibgarde. Mit 18 Jahren war er in Amiens stationiert. Der Winter in dieser Zeit war besonders hart. Viele Menschen erfroren. Da geschah es, dass Martin am Stadttor auf einen Mann ohne richtige Kleidung traf. Er hatte aber nichts dabei, was er dem Mann hätte geben können, nichts außer seinen Mantel, der Militäreigentum war. Trotzdem nahm Martin kurzerhand sein Schwert, teilte den Mantel und gab die eine Hälfte dem armen, frierenden Mann. Martin kam nach diesem Vorfall für drei Tage in Arrest, da er Militäreigentum beschädigt hatte. Doch der Legende nach erschien Martin in dieser Nacht Jesus. Er trug die Hälfte des Mantels, die Martin dem Bettler gegeben hatte. Jesus sagte: „Du bist noch nicht getauft und hast mich mit diesem Mantel bekleidet“ Nach diesem Traum wusste Martin, dass er den Militärdienst aufgeben und in den Dienst Gottes gehen musste. Er bereitete sich zunächst auf die Taufe vor und wurde später sogar Bischof.

St. Martin – ein mutiges Beispiel auch in unserer Zeit


Martin dachte nicht lange nach, sondern half. Ganz spontan und ohne Wenn und Aber. Hätte er zuerst nachgedacht, wäre ihm eingefallen, dass er Militäreigentum nicht einfach beschädigen darf. Dass sein Handeln wahrscheinlich Konsequenzen hat. Was würden seine Kameraden dazu sagen? Wie würden die Eltern reagieren? Das alles bedachte Martin nicht. Denn er sah den Armen und sein Bedürfnis nach Überleben. Martin war ein Mensch, der Prioritäten setzte. Er war in der Lage richtige Entscheidungen zu treffen. Dieser Wesenszug kann uns als Beispiel dienen. Gerade in unserer heutigen Zeit, wollen wir Menschen sein, die aktiv handeln. Wir wollen Menschen sein, die sich nicht verbiegen lassen. Darum können wir uns wie Martin dem Armen zuwenden. Auch in unserer Zeit steht der Arme draußen vor dem Tor. In unserem Fall an den Grenzen Deutschlands. Es sind die Flüchtlinge, die frieren und häufig sogar umkommen. Es bedarf wieder Menschen mit sehr viel Mut. St. Martin hat uns noch immer viel zu sagen. 

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