Wenn alljährlich bei den vielen St. Martins-Umzügen an einen
Mann gedacht wird, für den das Teilen selbstverständlich war, so kann das auch ein
Anreiz sein, um über unsere eigene Meinung zum Teilen nachzudenken.
Hat „teilen“ für uns überhaupt noch einen Stellenwert? In
unserer Gesellschaft, in der alles machbar und alles käuflich erhältlich ist?
Sind wir überhaupt darauf angewiesen, unsere Nachbarn, oder Freunde nach
irgendetwas zu fragen, das sie mit uns teilen könnten? Beispielsweise um ein
Gartengerät, das wir nicht besitzen? Oder gehen wir nicht lieber selber in den
Baumarkt und kaufen uns eines, bevor wir auf andere angewiesen sind?
Martinslied.
Wir fühlen uns unwohl in der Rolle des „Bettlers“. Trotzdem
mag die Fähigkeit, Gaben zu empfangen wichtig sein, um die Fähigkeit, Gaben zu
verteilen überhaupt erst ausprägen zu können.
Denn im Grunde genommen ist jeder von uns beides: „Bettler“
und „Geber“. Wer etwas annehmen kann, der ist meist auch fähig, eigene Dinge zu
teilen. Denn nicht umsonst sind oft die Ärmsten auch diejenigen, die oft genug
am schnellsten bereit sind, ihren ärmlichen Besitz zu teilen.
Darum kann uns St. Martin ein Vorbild sein. Er ist ein Held,
der nicht nur Kindern zeigt, wie wichtig teilen ist!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen