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Mit dem Fest St. Martin, das wir am 11. November feiern, wird es den meisten Menschen endgültig klar,
dass sich das Jahr dem Ende entgegenneigt und bald wieder die Weihnachtszeit
beginnt. In Franken gibt es den sogenannten Pelzmärtel, der genauso wie der
Nikolaus gekleidet ist. Hier wird deutlich, dass es Überschneidungen gibt. Denn
St. Martin wird genauso wie der Nikolaus auf Grund seiner Barmherzigkeit
gegenüber armen Mitmenschen verehrt. Gerade diese Barmherzigkeit ist es, die
uns beide Männer so sympathisch macht und wegen der wir auch heute noch beide
Feste mit großem Spaß feiern.
Der historische St. Martin
St. Martin war der dritte Bischof von Tours und ist am
8.11.397 gestorben. Er war gebürtiger
Römer und wurde schon mit 15 Jahren Soldat. Er gehörte zur berittenen
kaiserlichen Leibgarde. Mit 18 Jahren war er in Amiens stationiert. Der Winter
in dieser Zeit war besonders hart. Viele Menschen erfroren. Da geschah es, dass
Martin am Stadttor auf einen Mann ohne richtige Kleidung traf. Er hatte aber
nichts dabei, was er dem Mann hätte geben können, nichts außer seinen Mantel,
der Militäreigentum war. Trotzdem nahm Martin kurzerhand sein Schwert, teilte
den Mantel und gab die eine Hälfte dem armen, frierenden Mann. Martin kam nach
diesem Vorfall für drei Tage in Arrest, da er Militäreigentum beschädigt hatte.
Doch der Legende nach erschien Martin in dieser Nacht Jesus. Er trug die Hälfte
des Mantels, die Martin dem Bettler gegeben hatte. Jesus sagte: „Du bist noch
nicht getauft und hast mich mit diesem Mantel bekleidet“ Nach diesem Traum
wusste Martin, dass er den Militärdienst aufgeben und in den Dienst Gottes
gehen musste. Er bereitete sich zunächst auf die Taufe vor und wurde später
sogar Bischof.
St. Martin – ein mutiges Beispiel auch in unserer Zeit
Martin dachte nicht lange nach, sondern half. Ganz spontan und
ohne Wenn und Aber. Hätte er zuerst nachgedacht, wäre ihm eingefallen, dass er
Militäreigentum nicht einfach beschädigen darf. Dass sein Handeln
wahrscheinlich Konsequenzen hat. Was würden seine Kameraden dazu sagen? Wie
würden die Eltern reagieren? Das alles bedachte Martin nicht. Denn er sah den
Armen und sein Bedürfnis nach Überleben. Martin war ein Mensch, der Prioritäten
setzte. Er war in der Lage richtige Entscheidungen zu treffen. Dieser Wesenszug
kann uns als Beispiel dienen. Gerade in unserer heutigen Zeit, wollen wir
Menschen sein, die aktiv handeln. Wir wollen Menschen sein, die sich nicht
verbiegen lassen. Darum können wir uns wie Martin dem Armen zuwenden. Auch in
unserer Zeit steht der Arme draußen vor dem Tor. In unserem Fall an den Grenzen
Deutschlands. Es sind die Flüchtlinge, die frieren und häufig sogar umkommen.
Es bedarf wieder Menschen mit sehr viel Mut. St. Martin hat uns noch immer viel
zu sagen.
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